Sonntag, 17. Februar 2013

Das Haarexperiment

Wie bekomme ich möglichst schnell lange Haare?
Was kann ich tun, um schnell lange Haare zu bekommen?
Kann ich den Haarwachstum anregen?
Diese Fragen stellte ich mir. Ich liebe es, zu flechten. Die Ergebnisse können so schön sein. Ich finde es schwer, mir die Haare selbst zu flechten und denke, dass es mir leichter fallen würde, wenn ich lange Haare hätte. Pünktlich zum neuen Jahr habe ich also mit dem Haarexperiment angefangen.

1. Splissschnitt
Bevor der ganze Spaß gemacht wird, solltet ihr euch trennen - nämlich von eurem kaputten Haar. Wie der Splissschnitt funktioniert, könnt ihr hier nachlesen.

2. Bierhefe
Ich habe angefangen, Bierhefe+Zinktabletten von Biolabor zu nehmen. Täglich 3 Stück. "Für gesundes Haar" heißt es auf der Verpackung. Erst nach 3 Monaten sollten erste Wirkungen sichtbar sein, die habe ich bald geschafft. Berichte folgen. Doch was ich jetzt schon sagen kann: Ich habe viel weniger Haarausfall beim Haarebürsten!

3. Silikonfreie Shampoos + Spülungen + Kuren
Silikon legt sich nur um das Haar. So sieht das Haar außen zwar gesund aus, ist aber von innen nicht gepflegt, weil Pflege gar nicht durch die Silikonschicht kann. Dies wirkt sich übrigens auch genau so auf Farbe aus! Haarefärben gelingt viel besser, wenn kein Silikon an den Haaren dran ist.
Da ich sehr viel positives von dem Aprikosen-Feuchtigkeitsshampoo und der dazugehörigen Spülung von Balea gelesen habe, und diese dazu auch silikonfrei ist (kein Inhaltsstoff hat die Endung -cone), landeten diese Produkte in meinem DM-Einkaufskorb. Überrascht war ich jedoch vom Preis. Kann die Wirkung von einem 65-cent Produkt wirklich so gut sein? JA. Meine Haare sind wieder mit Feuchtigkeit versorgt und das Bürsten tut nicht weh. Wichtig: Shampoo (Wäsche) auf den Ansatz, Spülung (Pflege) in die Spitzen!

4. Hitzeschutz vor dem Föhnen
Warum ich mir mal Hitzeschutz gekauft habe, weiß ich nicht. Nur, wenn ich dran gedacht habe, habe ich ihn auch wirklich benutzt - also selten. Seit dem neuen Jahr verwende ich das Hitzeschutzspray (ich habe eins von Balea) vor jedem Föhnen. Am Besten föhnt man sich die Haare gar nicht, aber das geht bei mir leider nicht. Auch wichtig: Nicht trocken rubbeln!
Update: Leider musste ich feststellen, dass das Hitzeschutzspray Silikone enthält. Auch nach langer Suche im Internet habe ich kein Hitzeschutzspray ohne Silikone gefunden. Daher vermute ich, dass es das Silikon ist, das vor Hitze schützen soll. Man kann aber auch anders vor Hitze schützen: Einfach Haaröl (nicht zu viel, nur ganz wenig! Auch verdünnt im Zerstäuber möglich) vor dem föhnen ins Haar geben. Am besten natürliche Haaröle verwenden, das Haar wird so direkt doppelt dankbar sein ;)

5. So "kalt" wie möglich Föhnen
Wenn schon geföhnt wird, dann mit Hitzeschutz (Öl) und auf niedrigster Stufe. Hitze trocknet das Haar aus - so wird es trocken, spröde und strapaziert, was sich weder schön anfühlt, noch schön aussieht. Gesund ist es sowieso nicht.

6. Haare erst im trockenen Zustand bürsten
Im nassen Zustand werden die Haare viel "besser" herausgerissen! So wird das Haar dünner - und das wollen wir ja nicht.

7. Haaröl verwenden
Eine Freundin hat mir das Haaröl von Balea (mit Arganöl) empfohlen. Das Öl kann vor oder nach der Haarwäsche (aber im nassen Zustand) in die Längen und Spitzen gegeben werden und macht so die Haare wunderbar weich. Außerdem riecht es soo gut :) Ich habe es zuvor mit Olivenöl versucht. Brachte mir nichts außer 4 Tage lang fettige Haare - trotz sehr vielem waschen (was aber nicht gut ist!).
Update: Auch hier habe ich blind eingekauft - Das Öl von Balea ist eine Silikonbombe. Da das Shampoo und die Spülung dieser Pflegeserie (Balea Professional) ohne Silikone ist, dachte ich, dass es auch bei dem Öl so sein wird. Es gibt aber genug andere Öle ohne Silikone, zum Beispiel von Weleda oder Khadi. Öle dieser beiden Firmen sind sogar komplett natürlich.

8. Haare nicht unbedingt jeden Tag waschen
Je nach dem, wo ihr wohnt, kann Wasser sogar sehr kalkhaltig sein, was widerum austrocknet. Versucht, alle 2-3 Tage die Haare zu waschen. Falls das Problem des schnellen Nachfettens besteht: Das Haar gewöhnt sich daran, nicht jeden Tag gewaschen zu werden und fettet weniger/langsamer nach. Falls man sich sehr unwohl fühlt, kann man Trockenshampoo (->10.) benutzen.

9. Haare nicht mit zu warmen Wasser waschen
Denn Hitze ist nicht gut für das Haar. Am besten noch zum Schluss das Haar mit eiskaltem Wasser abspülen - versiegelt das Haar. Gibt übrigens auch einen schönen Glanz!

10. Trockenshampoo für schnell fettenden Ansatz benutzen
Haare fetten am Ansatz nach. Also brauchen sie nur am Ansatz gewaschen zu werden (gilt auch unter der Dusche!). In einer Zeitschrift las ich zum ersten mal von Trockenshampoo. Bei meinem nächsten DM-Einkauf legte dann auch eine Trockenshampoo-Dose (Balea, was sonst?) in meinen Einkaufskorb. Das Trockenshampoo wird geschüttelt, auf die betroffenen Stellen gesprüht und frottiert, eventuelle Reste können herausgeföhnt werden. Herausgeföhnt? Ja. Denn es kommt Puder aus der Dose. Das Puder saugt sich dann mit dem Fettanteil und dem "Dreck" voll. Das Ergebnis: Kein fettiger Ansatz mehr. Auf keinen Fall ist das eine Dauerlösung (obwohl das Kleopatra damals wirklich versucht hat - es kann auch normales Puder verwendet werden), aber eine Lösung für den Notfall ist es allemal.

11. Bürste
Beim "DM-Großeinkauf" durften gleich zwei Bürsten mit zu mir. Eine Paddlebrush mit Nylonborsten und Wildschweinborsten, und die kleinste Version einer Bürste mit Holznoppen. Beide sind aus Holz gefertigt. Warum wollte ich ausgerechnet Holz? Ich hatte Lust auf Naturprodukte. Auch teste ich zur Zeit Naturkosmetik, aber das ist ein anderes Thema. Die Wildschweinborstenbürste ist für zu Hause. Wildschweinborsten verteilen das natürliche Fett (nicht das "fettige-Haare-Fett") vom Haar. Dadurch glänzen sie und werden mit eigenen Pflegestoffen bis in die Spitzen versorgt. Die Holzborstenbürste habe ich für unterwegs gekauft. Ich konnte mir Holzborsten gut an der Kopfhaut vorstellen - die heißt u.a. auch "Massagebürste". Sie fühlt sich toll an und ist noch dazu antistatisch, da sie komplett aus Naturmaterialien besteht.

12. Auf Stylingprodukte verzichten
Haarspray, Haargel, Haarschaum und vieles mehr verklebt die Haare. Kann unter der Dusche herausgewaschen werden, aber nicht immer gehen alle Stylingreste weg. So werden beim Bürsten also Haare heraus- und abgerissen. Also: Nur dann verwenden, wenn es wirklich notwendig ist!

13. Haargummis ohne Metall
Auch wichtig. Denn Haare bleiben in diesen Metallteilen hängen. Dann werden sie entweder heraus- oder abgerissen. So werden die Haare besonders an den "Zopfstellen" besonders strohig! Für ein kleines DIY: Wer kaputte Socken hat, kann sich das obere Teil abschneiden, quasi die "Gummistelle" der Socken. Das geht natürlich auch mit Nylonsocken. Und im Nu hat man ein ultraweiches Haargummi, das in keinem Fall Haare einklemmt und/oder abquetscht, sodass Knicke und Splissstellen entstehen :) 


Bis jetzt konnte ich die Punkte gut einhalten. Auch meine Haare fühlen sich toll an. Haarwachstum kann man nicht beschleunigen, da es genetisch "vorgegeben" ist. Doch man kann das bestmögliche herausholen und die Spitzen vorm Abbrechen retten (-> kein Abbrechen = schneller Länge).
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps helfen. Vielleicht folgen auch Reviews zu einzelnen Produkten.
Fragen können selbstversändlich gestellt werden. Über Kommentare würde ich mich freuen! :)

2 Kommentare:

  1. Sehr gute und auch wirklich brauchbare Tipps(man liest ja viel Unsinn zu dem Thema. Nach diesen "Regeln" pflege ich meine Haare auch (nur Tabletten etc nehm ich nicht) und kann mich nicht beschweren;)Die Balea Haarpflegeprodukte finde ich auch super, ich kann die aber auch die Intensiv-Reparaturspülung (eine dunkelrote Flasche) und die Feuchtigkeitsspülung von Alverde empfehlen, die sind toll!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank!
      Oh ja, das mit dem Unsinn geht echt ins Unendliche. Ich habe sogar mal einen Beitrag gelesen, in dem jemand behauptet, einen Haarwachstum von 14 Zentimetern innerhalb von einer Woche gehabt zu haben - da würde ja die Kopfhaut glühen, so viel müsste sie in so kurzer Zeit produzieren!
      Danke für den Tipp, merke ich mir. Ich möchte mich eh durch die Produkte arbeiten, dann werden diese wohl eine der nächsten sein :)

      Löschen